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28.11.2013

Herbst 2013: feucht und trüb, durchschnittliche Temperatur

Herbst 2013: feucht und trüb, durchschnittliche Temperatur

©ZAMG

Erste Bilanz der ZAMG zum meteorologischen Herbst (September, Oktober, November): Es war relativ trüb, die Sonnenscheindauer lag österreichweit gesehen um fünf Prozent unter dem vieljährigen Mittel. In vielen Regionen regnete und schneit es überdurchschnittlich viel. Die Niederschlagsmenge lag österreichweit um 25 Prozent über dem Mittel. Die Temperatur war dagegen durchschnittlich, mit einem nur geringen Plus von 0,7° C.

Der Herbst 2013 im Überblick

In der Klimatologie besteht der Herbst aus den Monaten September, Oktober, November, da die statistische Bearbeitung ganzer Monate einfacher umzusetzen ist. Die Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (ZAMG) zieht eine erste Herbstbilanz.

Von minus 26,9° C bis plus 30,3° C

Über den gesamten Herbst gesehen war die Temperatur unauffällig. Der österreichweite Mittelwert für den Herbst 2013 liegt nur 0,7 °C über dem vieljährigen Mittel. In den einzelnen Monaten gab es aber sehr kalte und sehr warme Phasen, sagt Alexander Orlik von der Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (ZAMG): „Anfang Oktober war es im Tiefland ungewöhnlich frostig, wie am 3. Oktober in Klausen-Leopoldsdorf, Niederösterreich, mit minus 5° C. Ende Oktober war es dagegen besonders im Westen noch einmal sommerlich warm, wie am 22. Oktober in Feldkirch mit 26,4° C."

Die höchste Temperatur dieses Herbstes wurde von der ZAMG am 6. September mit 30,3 °C in Innsbruck gemessen. Die tiefste Temperatur gab es am Brunnenkogel (T, 3438 m) am 27. November mit minus 26,9 °C.

136mm Niederschlag in 24 Stunden am Loiblpass

Österreichweit gesehen gab es um 25 Prozent mehr Niederschlag als im vieljährigen Mittel. Die größten Abweichungen registrierte die ZAMG im oberen Inntal und im Paznaun. In Ischgl/Idalpe (T, 2323 m) zum Beispiel lag die Niederschlagsmenge im Herbst 2013 mit 360 mm um 130 Prozent über dem vieljährigen Mittel. Ein extremes Niederschlagsereignis gab es Ende November im Südosten Österreichs, mit 136mm in 24 Stunden am 9. November an der Wetterstation Loiblpass (K, 1097 m). Sehr trocken war es in diesem Herbst nur nördlich der Donau. Den absolut wenigsten Niederschlag gab es mit 75 mm in Hollabrunn (N, 253 m).

47 Zentimeter Schnee Anfang Oktober in Seefeld

Winterlich wurde es bereits mehrmals in diesem Herbst. So schneite es etwa am 10. und 11. Oktober von Vorarlberg bis Salzburg bis in tiefe Lagen. Im Inntal erreichte die Schneedecke eine Höhe von 3 (Kufstein) bis 18 (Innsbruck) Zentimeter. In Seefeld (T, 1182 m) lagen am 11. Oktober 47 Zentimeter Schnee. Mit dem Wintereinbruch Ende November bildete sich in weiten Teilen Österreichs zumindest eine dünne Schneedecke.

Bis zu 30 Prozent weniger Sonnenschein in Süd- und Westösterreich

Die Sonne zeigte sich in vielen Regionen eher selten. Österreichweit gesehen lag die Sonnenscheindauer im Herbst 2013 um fünf Prozent unter dem vieljährigen Mittel. Die sonnenärmsten Gebiete waren Salzburg, Osttirol, Kärnten und die Obersteiermark, mit einem Sonnendefizit von minus 15 bis minus 30 Prozent. Mehr Sonne als im vieljährigen Mittel gab es in diesem Herbst von Steyr bis Litschau, mit einem Plus von fünf bis 30 Prozent.

Der Herbst 2013 im Detail

Extremwerte

Höchste Temperatur: 30,3° C in Innsbruck (T) am 6. September.

Tiefste Temperatur: minus 26,9° C am Brunnenkogel (T, 3438 m) am 27. November.

Tiefste Temperatur unter 1000 m: -16,3 °C in Rauris (S, 934 m) am 28. November.

Meister Niederschlag: 820 mm am Loiblpass (K, 1097 m). Stand 28.11.2013.

Wenigster Niederschlag: 75 mm in Hollabrunn (N, 253 m). Stand 28.11.2013.

Meister Sonnenschein: 450 Stunden am Patscherkofel (T, 2247 m). Stand 28.11.2013.

Temperatur

Mit tiefen Temperaturen und Schneefall Ende November, geht dieser meteorologische Herbst verhältnismäßig abrupt in den Winter über. Markante und für die jeweilige Jahreszeit ungewöhnliche Ereignisse gab es beim Temperaturverlauf Anfang Oktober und Ende Oktober. Zu Beginn erreichten die Tagesminima im Tiefland verbreitet minus 3 bis minus 2 °C. Ende Oktober wurde es mit Temperaturen um 25 °C bemerkenswert warm. Im Vergleich zum klimatologischen Mittel war der meteorologische Herbst um 0,7 °C wärmer. Dies entspricht - verglichen mit den letzten beiden Jahrzehnten - einer normalen statistischen Schwankung. Im südlichen Kärnten und in der Südsteiermark betrug die Abweichung zum Mittel 1 bis 1,4 °C und ist somit die höchste im Bundesgebiet. In Nordtirol erreichte die positive Abweichung zum Mittle stellenweise nur 0,2 bis 0,3 °C. Im oberen Inntal, ab einer Seehöhe von etwa 1000 m war es sogar um 0,2 °C kälter als im Mittel. Der absolut wärmste Ort war, mit einem Herbstmittel von 12,0 °C, die Wiener Innenstadt. Das entspricht einer positiven Abweichung zum klimatologischen Mittel von 0,5 °C. Im nicht urbanen Gebieten war es in Neusiedl am See (B, 148 m), mit einem Temperaturmittel von 11,2 °C, am wärmsten. Die kälteste Wetterstation in diesem Herbst war mit einem Mittel von minus 3,4 °C (Abw. plus 0,4 °C) am Sonnblickobservatorium (S, 3109 m) zu finden. Unter 1000 m Seehöhe war es mit 6,0 °C (Abw. minus 0,1°C) in Saalbach (S, 975 m) am kühlsten.

Die höchste Temperatur zwischen 1. September und 30. November trat am 6. September mit 30,3 °C in Innsbruck auf. Außergewöhnlich hohe Temperaturen wurden am 22. Oktober in den westlichen Bundesländern erzielt. In Feldkirch (V, 438 m) erreichte der Tageshöchstwert der Lufttemperatur 26,4 °C. Ungewöhnlich kalt für die Jahreszeit wurde es Anfang Oktober. Am 3. Oktober wurde es in Klausen-Leopoldsdorf mit minus 5 °C ausgesprochen kalt. Die tiefste Temperatur im Herbst 2013 wurde am Brunnenkogel (T, 3438 m) am 27. November mit minus 26,9 °C gemessen. An einem bewohnten Ort wurde es mit minus 19,2 °C am 27. November in Tannheim (T, 1100 m) in diesem Herbst am kältesten.

Niederschlag

Der klimatologische Vergleich der Niederschlagsmenge in diesem Herbst zeigt, dass österreichweit um 25 Prozent mehr Niederschlag fiel. Somit war der meteorologische Herbst 2013 der niederschlagsreichste seit dem Jahr 2002. Diese hohe positive Abweichung liegt aber noch knapp im Bereich der normalen statistischen Schwankungsbreite.

Unterdurchschnittliche Niederschlagsmengen gab es im Herbst 2013 nur nördlich der Donau. Vom Mühlviertel bis zum westlichen Weinviertel fiel um rund 25 Prozent weniger Niederschlag als im Durchschnitt. Die relativ geringste Niederschlagsmenge fiel mit einem Defizit von 40 Prozent in Freistadt (O, 549 m). Das entspricht einer Herbstsumme von 95 mm. Die absolut wenigsten Niederschlag gab es von September bis November mit 75 mm in Hollabrunn (N, 253 m).

Südlich der Donau und im Westen lagen die Niederschlagsüberschüsse verbreitet zwischen 15 und 45 Prozent. In Nordtirol, Teilen Salzburgs und Teilen der Steiermark summierte sich um 45 bis 75 Prozent mehr Niederschlag. Die relativ höchsten Niederschlagsmengen kamen im oberen Inntal und im Paznaun zusammen. In Ischgl/Idalpe (T, 2323 m) lag die Niederschlagsmenge im Herbst 2013 mit 360 mm um 130 Prozent über dem klimatologischen Mittel. Insgesamt 820 mm und somit am meisten Niederschlag, fiel am Loiblpass (K, 1097 m). Das entspricht einem Plus zum klimatologischen Mittel von 30 Prozent. Auch die höchste Tagessumme von 136 mm summierte sich am Loiblpass. Dieses Ereignis trat am 9. November auf.

Schnee

Den ersten nennenswerten Schneefall im Herbst 2013 gab es Mitte September oberhalb von 1700 m in Tirol, Salzburg und Kärnten. Die Schneedecke überdauerte aber vielfach nicht mehr als 2 Tage. Ein kurzes aber heftiges Schneefallereignis trat im Oktober in den westlichen Bundesländern auf, dass sich bis in tiefe Lagen auswirkte. Am 10. und 11. Oktober sorgte ein markantes Tiefdruckgebiet über Mitteleuropa, verbunden mit polarer Kaltluft, von Vorarlberg bis Salzburg für winterliche Verhältnisse. Im Inntal erreichte die Schneedecke eine Höhe von 3 (Kufstein) bis 18 (Innsbruck) Zentimeter. In Seefeld (T, 1182 m) lagen am 11. Oktober 47 Zentimeter Schnee. Mit dem Wintereinbruch Ende November bildete sich über weite Teile Österreichs zumindest eine dünne Schneedecke.

Sonne

Über den gesamten Herbst schien die Sonne um 5 Prozent kürzer als im Mittel. Die sonnenärmsten Regionen waren diesmal Salzburg, Osttirol, Kärnten und die Obersteiermark. Hier zeigte sich die Sonne um 15 bis 30 Prozent seltener. In Vorarlberg, Nordtirol, im südlichen Ober- und Niederösterreich, in Wien und im Burgenland lag das Defizit zwischen 5 und 15 Prozent. Ausgeblichene Verhältnisse gab es im nördlichen Ober- und Niederösterreich. Von Steyr bis Litschau schien die Sonne sogar um 5 bis 30 Prozent länger als das klimatologische Mittel.

Am längsten schien die Sonne im meteorologischen Herbst 2013 mit 450 Stunden am Patscherkofel (T, 2247 m). Das entspricht einem Defizit zum vieljährigen Mittel von 2 Prozent. Den wenigsten Sonnenschein gab es mit 175 Stunden am Loiblpass (K, 1097 m).

Herbst 2013: Übersicht Bundesländer

Vorarlberg

  • Niederschlagsabweichung plus 40 Prozent, Temperaturabweichung plus 0,3 °C, Abweichung der Sonnenscheindauer minus 10 Prozent

  • Temperaturhöchstwert 28,9 °C in Bludenz (431 m) am 5.9., Tiefstwert minus 16,0 °C in Warth (1478m) am 27.11., minus 13,7 °C in Schoppernau (839 m) am 27.11.

  • Höchstes Herbstmittel der Lufttemperatur 10,3 °C am Rohrspitz

  • Höchste Sonnenscheindauer 365 Stunden Feldkirch (Abw. - 1 %)

Tirol

  • Niederschlagsabweichung plus 50 Prozent, Temperaturabweichung plus 0,4° C, Abweichung der Sonnenscheindauer minus 5 Prozent

  • Temperaturhöchstwert 30,3 °C in Innsbruck (578 m) am 6.9., Tiefstwert minus 26,3 °C am Brunnenkogel (3438 m) am 27.11., minus 19,1 °C in Tannheim (1100 m) am 27.11.

  • Höchstes Herbstmittel der Lufttemperatur 9,8 °C in Innsbruck (Abw. +0,4 °C)

  • Höchste Sonnenscheindauer 450 Stunden am Patscherkofel (Abw. -2 %)

Salzburg

  • Niederschlagsabweichung plus 35 Prozent, Temperaturabweichung plus 0,4 °C, Abweichung der Sonnenscheindauer minus 15 Prozent

  • Temperaturhöchstwert 28,6° C in Radstadt (858 m) am 7.9., Tiefstwert minus 21,9 °C am Sonnblick (3109 m) am 26.11., minus 16,3° C in Rauris (934 m) am 28.11.

  • Höchstes Herbstmittel der Lufttemperatur 9,4 °C in Salzburg (Abw. +0,4 °C)

  • Höchste Sonnenscheindauer 440 Stunden auf der Schmittenhöhe (Abw. -5%)

Oberösterreich

  • Niederschlagsabweichung plus 15 Prozent, Temperaturabweichung plus 0,6 °C, Abweichung der Sonnenscheindauer plus 3 Prozent

  • Temperaturhöchstwert 28,8° C in Ostermiething (416 m) am 7.9., Tiefstwert minus 12,0 °C am Feuerkogel (1618 m) am 27.11., minus 15,0 °C in Windischgarsten (600 m) am 28.11.

  • Höchstes Herbstmittel der Lufttemperatur 10,5 °C in Linz (Abw. +0,8 °C)

  • Höchste Sonnenscheindauer 375 Stunden in Bad Zell

Niederösterreich

  • Niederschlagsabweichung plus 10 Prozent, Temperaturabweichung plus 0,6° C, Abweichung der Sonnenscheindauer 0 Prozent

  • Temperaturhöchstwert 27,9 °C in Langenlois (207 m) am 23., Tiefstwert minus 11,3°C Rax/Seilbahn (1547 m) am 25.11., minus 14,5 °C in Lunz am See (612 m) am 28.11.

  • Höchstes Herbstmittel der Lufttemperatur 11,1 °C in Bad Deutsch-Altenburg

  • Höchste Sonnenscheindauer 400 Stunden am Jauerling

Wien

  • Niederschlagsabweichung plus 15 Prozent, Temperaturabweichung plus 0,6 °C, Abweichung der Sonnenscheindauer minus 3 Prozent

  • Temperaturhöchstwert 27,7 °C Donaufeld (161 m) am 8.9., Tiefstwert minus 3,7 °C auf der Jubiläumswarte (450 m) am 28.11., minus 3,7 °C in Donaufeld (161 m) am 28.11.

  • Höchstes Herbstmittel der Lufttemperatur 12,0 °C Innere Stadt (Abw. plus 0,5 °C)

  • Höchste Sonnenscheindauer 370 Stunden auf der Hohen Warte (Abw. -3 %)

Burgenland

  • Niederschlagsabweichung plus 20 Prozent, Temperaturabweichung plus 0,6 °C, Abweichung der Sonnenscheindauer minus 10 Prozent

  • Temperaturhöchstwert 27,9 °C in Neusiedl am See (148 m) am 8.9., Tiefstwert minus 5,8 °C am Hirschenstein (859 m) am 28.11., minus 8,1 °C in Bad Tatzmannsdorf (347 m) am 28.11.

  • Höchstes Herbstmittel der Lufttemperatur 11,2 °C in Neusiedl am See (Abw. plus 0,6 °C)

  • Höchste Sonnenscheindauer 380 Stunden in Wörterberg

Steiermark

  • Niederschlagsabweichung plus 30 Prozent, Temperaturabweichung plus 0,7 °C, Abweichung der Sonnenscheindauer minus 10 Prozent

  • Temperaturhöchstwert 28,5 °C in Deutschlandsberg (354 m) am 3.9., Tiefstwert minus 10,3 °C am Schöckl (1443 m) am 27.10., minus 16,1 °C in Bad Mitterndorf (814 m) am 28.11.

  • Höchstes Herbstmittel der Lufttemperatur 10,9 °C in Bad Radkersburg (Abw. +1,1 °C)

  • Höchste Sonnenscheindauer 390 Stunden in Laßnitzhöhe (Abw. -3 %)

Kärnten

  • Niederschlagsabweichung plus 25 Prozent, Temperaturabweichung plus 1,0 °C, Abweichung der Sonnenscheindauer minus 15 Prozent

  • Temperaturhöchstwert 29,9° C in Ferlach (459 m) am 3.9., Tiefstwert minus 15,2 °C auf der Villacher Alpe (1437 m) am 26.11., minus 10,5 °C in Bad Bleiberg (909 m) am 28.11.

  • Höchstes Herbstmittel der Lufttemperatur 10,2 °C in Villach (Abw. 1,4 °C)

  • Höchste Sonnenscheindauer 380 Stunden in Kanzelhöhe (Abw. -10 %)

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Anmerkungen

  • Die Bezeichnung „vieljähriges Mittel" betrifft die Klimaperiode 1981-2010.

  • Die Daten setzen sich aus den Messungen bis zum gestrigen Tag und den Vorhersagen für die restlichen Tage des Monats zusammen. Die endgültige Bilanz ist ab der zweiten Woche des Folgemonats auf www.zamg.at/cms/de/klima/klima-aktuell abrufbar.

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Abbildungen

Temperatur Herbst 2013: Abweichung der Temperatur vom vieljährigen Mittel 1981-2010. Quelle ZAMG.

Niederschlag Herbst 2013: Vergleich des Niederschlags mit dem vieljährigen Mittel 1981-2010. 100 Prozent entsprechen dem Mittel. Quelle ZAMG.

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Web-Links

Klima Übersichten: www.zamg.at/cms/de/klima/klima-aktuell

Warnungen Österreich: www.zamg.at/warnungen

Warnungen Europa: www.meteoalarm.eu

ZAMG allgemein: www.zamg.at und www.facebook.com/zamg.at

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