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05.02.2014

Gefrierender Regen und Glatteis im Südosten zu Monatsbeginn

Gefrierender Regen und Glatteis im Südosten zu Monatsbeginn

Quelle LFV

Zum Monatswechsel führte Glatteis durch gefrierenden Regen im Südosten der Steiermark, dem südlichen Burgenland sowie dem Lavanttal zu zahlreichen Unfällen und umfangreichen Schäden an der Strom-Infrastruktur.

Ein Drittel der Steiermark war ab Samstag, den 1. Februar für zwei Tage von spiegelglattem Eis überzogen. Die Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (ZAMG) gab aus diesem Grund für diese Gebiete die höchste Warnstufe (rot) aus, in enger Zusammenarbeit mit der steirischen Landeswarnzentrale wurde der weitere Wetterablauf besprochen.

Wie es dazu kam, schildert Alexander Podesser von der ZAMG KS Steiermark: Nach den verspätet auftretenden ersten Schneefällen dieses Winters am 24. Jänner schneite es bis 30. Jänner immer wieder, am 31. Jänner gingen die Niederschläge dann in Regen über. Während des gesamten Zeitraumes herrschten bis in mittlere Höhenlagen der Ost- und Weststeiermark durchlaufend negative Luft-Temperaturen, welche in der Nacht auf den 1. Februar noch weiter sanken. Auch am 2. Februar regnete es nochmals, sodass die Regenhöhe bspw. im Raum Graz knapp 15 mm erreichte.

Verantwortlich für die folgenschwere Wettersituation waren feuchte Luftmassen von einem Tief im Süden, wobei der Niederschlag durch eine Schicht wärmerer Luft als unterkühlter Regen und nicht als Schnee in die am Boden lagernde Kaltluft fiel. Der auf die kalten Oberflächen auftreffende Regen verwandelte sich blitzschnell zu Eis.

Anders als bei sonst „üblichen“ Wettersituationen mit Glatteis kam es mit dem Luftmassenwechsel diesmal zu keinem Ausräumen der mächtigen stabilen Schichtung, die sich über dem schneebedeckten Vorland gebildet hatte und bis auf etwa 1.500 m Seehöhe reichte.

Als Folge verwandelten sich Verkehrswege, Gehsteige und Plätze zu spiegelglatten Eisflächen. Von Straßen gerutschte Fahrzeuge mussten geborgen, umgestürzte Bäume, die durch die Schnee- und Eislast knickten und Stromleitungen beschädigten, beseitigt werden. An die Grenzen ihrer Kapazität stießen die Krankenhäuser der Landeshauptstadt: Bei Stürzen auf Glatteis hatten die Patienten meist Arm-, Schulter- und Knöchelbrüche erlitten. Und vereiste Dachlawinen lösten sich von den Dächern. Eine leichte Entspannung trat erst am Abend des 2. Februars ein, als der Regen wieder in Schneefall überging und das rutschige Eis überdeckte.

Noch immer ein Problem stellt der hohe Eisansatz in den Wäldern dar. Durch die große Eislast brechen nach wie vor Bäume, verlegen Straßen und beschädigen Stromleitungen. Mit der prognostizierten Erwärmung sollte sich die Lage aber wieder normalisieren.

Derart lange Glatteis-Perioden sind im Vorland übrigens sehr selten und traten in vergleichbarem Ausmaß im Raum Graz das letzte Mal im Winter 1962/63 auf.

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24-Stunden Feuerwehreinsätze am 03.02.2014 um 06:00; Quelle LFV

 

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Baum unter Eislast am Grazer Hausberg (Plabutsch)

 

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Waldschäden durch Eisbesatz am Grazer Hausberg (Plabutsch)

 

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Waldbestand unter Eislast am Grazer Hausberg (Plabutsch)

 

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Vereiste Nebenstraße nahe der ZAMG KS Steiermark in Graz

 

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Vereiste Gehwege am Grazer Schloßberg

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