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29.11.2013

November 2013: trüb, im Südosten extrem feucht

November 2013: trüb, im Südosten extrem feucht

©ZAMG

Erste Bilanz der ZAMG zum November 2013: Österreichweit gesehen gab es 60 Prozent mehr Niederschlag als im Mittel. Von Unterkärnten bis zum Mittelburgenland war es der nasseste November seit 1949. Die Sonne zeigte sich österreichweit gesehen um 25 Prozent weniger als im Mittel. Das ergibt den trübsten November seit 2002. Die Temperatur entsprach in etwa den Werten der letzten Jahre, mit einem leichten Plus von 0,6° C zum Mittel.

Der November 2013 hat mild begonnen und kalt geendet. In der vorläufigen Monatsbilanz der Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (ZAMG) ergibt das eine Abweichung von plus 0,6° C zum vieljährigen Mittel. Das entspricht in etwa den Werten der letzten 15 Jahre.

Die tiefste Temperatur des Monats wurde am 28. November am Brunnenkogel (T, 3438 m) gemessen, mit minus 26,9 °C. Die höchste Temperatur registrierte die ZAMG am 8. November in Vöcklabruck (O, 432 m), mit 20,5 °C.

Im Südosten feuchtester November seit 64 Jahren

Außergewöhnlich war in diesem November der viele Niederschlag im Südosten Österreichs, sagt Alexander Orlik, Klimatologe an der ZAMG: „Von Unterkärnten über die Steiermark südlich der Mur bis ins Mittelburgenland war das der feuchteste November seit dem Jahr 1949. Hier gab es verbreitet 125 bis 175 Prozent mehr Niederschlag als im Mittel. Stellenweise war die Abweichung noch größer. Vom Packsattel bis nach Graz und in der Oststeiermark regnete und schneite es um 175 bis 225 Prozent mehr als im Mittel. An der Wetterstation der ZAMG in Preitenegg (K, 1034 m) kam sogar um 260 Prozent mehr Niederschlag zusammen. Das entspricht hier einer Monatsniederschlagssumme von 190 mm.“

Österreichweit gesehen lag der Niederschlag in diesem November um 60 Prozent über dem Mittel. Das ergibt den nassesten November seit dem Jahr 2002. Zu trocken waren nur die Regionen nördlich der Donau (minus 25 bis 60 Prozent zum Mittel).

Wintereinbruch nach Plan

Ende November schneit es wie in vielen Jahren im Großteil Österreichs. Um den 27. November gab es im Großteil Österreichs zumindest eine dünne Schneedecke. Über 600 Meter Seehöhe lagen verbreitet 20 bis 30 Zentimeter Schnee. Stellenweise sogar deutlich mehr, wie in Bad Gastein (S, 1092 m), mit 60 Zentimeter Schnee am 26. November.

Trübster November seit 2002

Die Sonne zeigt sich in diesem November selten. Österreichweit gesehen lag die Sonnenscheindauer 25 Prozent unter dem Mittel. Das gab es zuletzt im November 2002. Besonders trüb war es in den inneralpinen Regionen von Osttirol, Kärnten, Salzburg und der Steiermark, mit einem Minus von rund 50 Prozent.

Der November 2013 im Detail

Extremwerte

Höchste Temperatur: 20,5° C in Vöcklabruck (OÖ) am 8.11.

Tiefste Temperatur: minus 26,9° C am Brunnenkogel (T, 3438 m) am 27.11.

Tiefste Temperatur unter 1000 m: -16,6 °C in Bad Mitterndorf (ST, 814 m) am 28.11.

Meister Niederschlag: 450 mm am Loiblpass (K, 1097 m). Stand 29.11.13

Wenigster Niederschlag: 15 mm in Hollabrunn (N, 253 m). Stand 29.11.13

Meister Sonnenschein: 115 Stunden am Patscherkofel (T, 2247 m). Stand 28.11.13

Temperatur

Das Österreichische Temperaturmittel lag im November 2013 um 0,6 °C über dem klimatologischen Mittel 1981-2010 und liegt im Bereich der letzten 15 Jahre. Bis etwa zur Monatsmitte herrschten in ganz Österreich überdurchschnittliche Temperaturen. In Vorarlberg, Tirol und Salzburg näherten sich die Temperaturen allmählich den klimatologischen Mittelwerten an und blieben bis zum Monatsende weitgehend unter den Normalwerten. Weiterhin überdurchschnittlich warm blieb es bis zum 25. November hingegen in den restlichen Bundesländern.

Die relativ kältesten Regionen im November waren mit einer Abweichung von minus 1,5 °C bis minus 0,5 °C Vorarlberg und das obere Inntal. Der relativ kälteste Ort des Landes war mit einem Monatsmittel von 0 °C Schröcken (V, 1244 m). Das entspricht einer Abweichung von minus 1,6 °C zum vieljährigen Mittel. Der kälteste Ort unter 1000 m Seehöhe war mit einem Monatsmittel von 0,2 °C, Saalbach (S, 975 m). Die absolut tiefste Temperatur wurde am 28. November am Brunnenkogel (T, 3438 m) mit minus 26,9 °C erreicht. In Tannheim (T, 1100 m) fiel die Lufttemperatur am 27. November auf minus 19,2 °C, so tief wie an keinem andern bewohnten Ort in Österreich.

Vom Raum Innsbruck bis ins Salzkammergut und in weiten Teilen Osttirols waren die Novembertemperaturen ausgeglichen. Um 0,5 bis 1,5 °C wärmer als im vieljährige Mittel war es östlich und südlich des Landes Salzburg.

In Unterkärnten, der Südsteiermark und im Südburgenland waren die Monatsmittel um 1,5 bis 2,3 °C höher als das klimatologische Mittel. Der relativ wärmste Ort des Landes war mit einem Monatsmittel von 5,5 °C Wagna bei Leibnitz (ST, 268 m). Das entspricht einer Abweichung von plus 2,3 °C zum vieljährigen Mittel. Die Wiener Innenstadt war mit einem Monatsmittel von 7,3 °C (Abw. +1,1 °C) der absolut wärmste Ort des Landes. Abseits der Großstädte war es in Bad Radkersburg (ST, 210 m) mit 6,5 °C (Abw. +1,8 °C) am wärmsten. Im ersten Monatsdrittel gab es noch ein paar frühlingshafte Tage. Die höchste Lufttemperatur wurde am 8. November mit 20,5 °C in Vöcklabruck (O, 432 m) erzielt.

 Niederschlag

Gemittelt über ganz Österreich war der November 2013 um 60 Prozent niederschlagreicher als das klimatologische Mittel. So niederschlagsintensiv war es nicht mehr in einem November seit dem Jahr 2002. Bemerkenswerte Niederschlagsverhältnisse für einen November herrschten von Unterkärnten über die Steiermark südlich der Mur bis ins Mittelburgenland. In diesen Regionen summierte sich um 125 bis 175 Prozent mehr Niederschlag als im Mittel 1981-2010. Im historischen Vergleich war der November 2013 in dieser Klimaregion der niederschlagsreichste seit dem Jahr 1949. Vom Packsattel bis nach Graz und in der Oststeiermark erreichte der Überschuss zum klimatologischen Mittel sogar 175 bis 225 Prozent. In Preitenegg (K, 1034 m) kam um 260 Prozent mehr Niederschlag zusammen. Das entspricht einer Monatsniederschlagssumme von 190 mm. Am 9. November fiel am Loiblpass (K, 1097) binnen 24 Stunden 136 mm Niederschlag. Auch die höchste Monatssumme kam mit 450 mm (Abw. +110 %) am Loiblpass zusammen.

Vom Arlberg bis in Mostviertel fiel in diesem November etwa 25 bis 75 Prozent mehr Niederschlag als im Mittel. Die Niederschläge in Vorarlberg, entlang der Donau, in Wien und im östlichen Weinviertel entsprachen in etwa den klimatologischen Mittelwerten.

Unterdurchschnittliche Niederschlagsmengen im Vergleich zum vieljährigen Mittel gab es in Österreich nur nördlich der Donau. Im nördlichen Mühl-, Wald- und Weinviertel fielen nur etwa 40 bis 75 Prozent der mittleren Niederschlagsmengen. Die absolut und relativ geringste Niederschlagsmenge gab es mit 15 mm und einem Defizit von 54 Prozent in Hollabrunn (N, 253 m).

Schnee

Mit dem Wintereinbruch Ende November, der für die Jahreszeit üblich ist, bildete sich über weite Teile Österreichs zumindest eine dünne Schneedecke. Die intensivsten Schneefälle gab es in diesem November im letzten Monatsdrittel. Am 27. November lag in weiten Teilen Österreichs eine zumindest dünne Schneedecke. Über 600 m erreichten die Schneehöhen etwa 20 bis 30 cm. In Bad Gastein (S, 1092 m) zum Beispiel betrug die Schneehöhe am 26. November sogar 60 cm oder in Lunz am See (N, 612 m) wurde am 27. eine Gesamtschneehöhe von 30 cm gemessen.

Sonne

Zusammengefasst war der November in Österreich ausgesprochen trüb. Im Flächenmittel schien die Sonne, verglichen mit dem Mittel 1981-2010, um 25 Prozent kürzer. Dies trat zuletzt im November 2002 auf. Besonders sonnenarm blieb es in den inneralpinen Regionen von Osttirol, Kärnten, Salzburg und der Steiermark. Hier zeigte sich die Sonne, im Vergleich mit dem vieljährigen Mittel, um 50 Prozent kürzer. Die Sonnenscheindauer entsprach in Vorarlberg sowie entlang und nördlich der Donau dem vieljährigen Mittel. In Nordtirol, der Südsteiermark, in Ober- und Niederösterreich südlich der Donau und im Burgenland wurde um etwa 10 bis 25 Prozent weniger Sonnenschein gemessen. Am längsten schien die Sonne im November 2013 mit 115 Stunden am Patscherkofel (T, 2247 m)

November 2013: Übersicht Bundesländer

Vorarlberg

  • Niederschlagsabweichung plus 25 Prozent, Temperaturabweichung minus 0,9 °C, Abweichung der Sonnenscheindauer minus 10 Prozent

  • Temperaturhöchstwert 19,1 °C in Dornbirn (407 m) am 2., Tiefstwert minus 16,0 °C in Warth (1478m) am 27., minus 13,7 °C in Schoppernau (839 m) am 27.

  • Höchstes Novembermittel der Lufttemperatur 4,7 °C am Rohrspitz

  • Höchste Sonnenscheindauer 75 Stunden Feldkirch (Abw. 0 %)

Tirol

  • Niederschlagsabweichung plus 40 Prozent, Temperaturabweichung minus 0,2° C, Abweichung der Sonnenscheindauer minus 10 Prozent

  • Temperaturhöchstwert 19,4 °C in Jenbach (530 m) am 2., Tiefstwert minus 26,9 °C am Brunnenkogel (3438 m) am 27., minus 19,2 °C in Tannheim (1100 m) am 27.

  • Höchstes Novembermittel der Lufttemp. 3,7 °C in Innsbruck (Abw. -0,2 °C)

  • Höchste Sonnenscheindauer 115 Stunden am Patscherkofel (Abw. -5 %)

Salzburg

  • Niederschlagsabweichung plus 60 Prozent, Temperaturabweichung minus 0,1 °C, Abweichung der Sonnenscheindauer minus 50 Prozent

  • Temperaturhöchstwert 17,9° C in Mattsee (505 m) am 8., Tiefstwert minus 21,9 °C am Sonnblick (3109 m) am 26., minus 16,3° C in Rauris (934 m) am 28.

  • Höchstes Novembermittel der Lufttemperatur 4,1 °C in Mattsee (Abw. +0,3 °C)

  • Höchste Sonnenscheindauer 100 Stunden auf der Schmittenhöhe (Abw. -15%)

Oberösterreich

  • Niederschlagsabweichung plus 20 Prozent, Temperaturabweichung plus 0,9 °C, Abweichung der Sonnenscheindauer minus 10 Prozent

  • Temperaturhöchstwert 20,5° C in Vöcklabruck (432 m) am 8., Tiefstwert minus 12,0 °C am Feuerkogel (1618 m) am 27., minus 15,3 °C in Windischgarsten (600 m) am 28.

  • Höchstes Novembermittel der Lufttemperatur 5,9 °C in Linz (Abw. +1,5 °C)

  • Höchste Sonnenscheindauer 85 Stunden am Feuerkogel (Abw. -15 %)

Niederösterreich

  • Niederschlagsabweichung plus 30 Prozent, Temperaturabweichung plus 1,2° C, Abweichung der Sonnenscheindauer minus 5 Prozent

  • Temperaturhöchstwert 20,3 °C in Seibersdorf (185 m) am 7., Tiefstwert minus 11,3°C Rax/Seilbahn (1547 m) am 25., minus 14,8 °C in Lunz am See (612 m) am 28.

  • Höchstes Novembermittel der Lufttemperatur 6,5 °C in Bad Deutsch-Altenburg

  • Höchste Sonnenscheindauer 75 Stunden auf der Hohen Wand

Wien

  • Niederschlagsabweichung plus 15 Prozent, Temperaturabweichung plus 1,2 °C, Abweichung der Sonnenscheindauer minus 10 Prozent

  • Temperaturhöchstwert 20,4 °C Donaufeld (161 m) am 7., Tiefstwert minus 3,7 °C auf der Jubiläumswarte (450 m) am 28., minus 3,7 °C in Donaufeld (161 m) am 28.

  • Höchstes Novembermittel der Lufttemperatur 7,3 °C Innere Stadt (Abw. plus 1,1 °C)

  • Höchste Sonnenscheindauer 60 Stunden auf der Hohen Warte (Abw. -10 %)

Burgenland

  • Niederschlagsabweichung plus 105 Prozent, Temperaturabweichung plus 1,2 °C, Abweichung der Sonnenscheindauer minus 20 Prozent

  • Temperaturhöchstwert 19,3 °C in Eisenstadt (184 m) am 7., Tiefstwert minus 5,8 °C am Hirschenstein (859 m) am 28., minus 8,4 °C in Bad Tatzmannsdorf (347 m) am 28.

  • Höchstes Novembermittel der Lufttemperatur 6,2 °C in Neusiedl am See (Abw. plus 1,2 °C)

  • Höchste Sonnenscheindauer 70 Stunden in Rechnitz

Steiermark

  • Niederschlagsabweichung plus 100 Prozent, Temperaturabweichung plus 0,9 °C, Abweichung der Sonnenscheindauer minus 40 Prozent

  • Temperaturhöchstwert 19,9 °C in Wagna (268 m) am 3., Tiefstwert minus 10,3 °C am Schöckl (1443 m) am 25., minus 16,6 °C in Bad Mitterndorf (814 m) am 28.

  • Höchstes Novembermittel der Lufttemperatur 6,5 °C in Bad Radkersburg (Abw. +1,8 °C)

  • Höchste Sonnenscheindauer 75 Stunden am Schöckl (Abw. -20 %)

Kärnten

  • Niederschlagsabweichung plus 90 Prozent, Temperaturabweichung plus 1,0 °C, Abweichung der Sonnenscheindauer minus 50 Prozent

  • Temperaturhöchstwert 16,1° C in Bad Eisenkappel (619 m) am 2., Tiefstwert minus 15,2 °C auf der Villacher Alpe (2117 m) am 26.; am 28. minus 10,5 °C in Bad Bleiberg (909 m), Mallnitz (1199 m) und Weitensfeld (704 m).

  • Höchstes Novembermittel der Lufttemperatur 4,8 °C in Pörtschach (Abw. 1,5 °C)

  • Höchste Sonnenscheindauer 85 Stunden auf der Villacher Alpe (Abw. -35 %)

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Anmerkungen

  • Die Bezeichnung „vieljähriges Mittel“ betrifft die Klimaperiode 1981-2010.

  • Die Daten setzen sich aus den Messungen bis zum gestrigen Tag und den Vorhersagen für die restlichen Tage des Monats zusammen. Die endgültige Bilanz ist ab der zweiten Woche des Folgemonats auf www.zamg.at/cms/de/klima/klima-aktuell abrufbar.

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Abbildungen

november_2013_temperatur-abweichung_zamg

Temperatur November 2013: Abweichung der Temperatur vom vieljährigen Mittel 1981-2010. Quelle ZAMG.

november_2013_niederschlag-abweichung_zamg

Niederschlag November 2013: Vergleich des Niederschlags mit dem vieljährigen Mittel 1981-2010. 100 Prozent entsprechen dem Mittel. Quelle ZAMG.

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Web-Links

Klima Übersichten: www.zamg.at/cms/de/klima/klima-aktuell

Warnungen Österreich: www.zamg.at/warnungen

Warnungen Europa: www.meteoalarm.eu

ZAMG allgemein: www.zamg.at und www.facebook.com/zamg.at

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