08.05.2018
Großer Felssturz in Salzburg
Außergewöhnlich großer Felssturz im Grenzgebiet Salzburg-Bayern
Bei einem großen Felssturz westlich von Golling, Salzburg, sind am 7. Mai 2018 nach Angaben der Salzburger Landesgeologie etwa 50 000 Kubikmeter Gestein ausgebrochen und ins Tal gestürzt.
Die Abbruchstelle liegt an der Südwand des Göllmassivs, oberhalb der Jochalmen in etwa 1800 Metern Seehöhe in der Nähe der Staatsgrenze zu Bayern. Nach Angaben des Salzburger Landesgeologen Gerald Valentin war die Ursache der durch das Schmelzwasser entstandene Überdruck im Inneren des Kalkgesteins (https://www.sn.at/salzburg/chronik/massiver-felssturz-in-der-suedwand-des-goellmassivs-27648544).
Sehr gute seismische Registrierung und Lokalisierung
Der Erdbebendienst der ZAMG konnte dieses Ereignis um exakt 06:18 Uhr MESZ österreichweit an allen seismischen Stationen aufzeichnen.
Registrierung des Felssturzes an den ZAMG-Stationen LESA (Leogang, Salzburg) und KBA (Kölnbreinsperre, Kärnten).
Die Station LESA befindet sich im Schwarzleotal bei Leogang, Salzburg, und liegt nur etwa 30 km vom Felssturz entfernt. Sie ist seit Juli 2017 in Betrieb und derzeit die einzige seismische Station im Bundesland Salzburg, die von der ZAMG betrieben wird.
Im Seismogramm ist der typische langperiodische Charakter einer Massenbewegung an der Erdoberfläche deutlich zu erkennen. Auch der unscharfe Ersteinsatz (hier mit Pg markiert) und die lange Signaldauer werden bei dieser Art von Ereignissen immer beobachtet.
Aufgrund der Registrierungen an zahlreichen Stationen in Österreich, Bayern und Tschechien konnte der Felssturz sehr gut und mit hoher Genauigkeit lokalisiert werden. Durch das Abstürzen der Gesteinsmassen wurde so viel seismische Energie freigesetzt, wie es einem Erdbeben der Magnitude 1,8 entspricht.
Der Erdbebendienst der ZAMG
Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik
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