17.11.2015
25 Jahre Erdbebenwarndienst Tirol
Seit nunmehr 25 Jahren arbeiten das Land Tirol und die Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik im Rahmen des Österreichischen Erdbebenwarndienstes ÖEW intensiv zusammen. Die in Tirol installierten Einrichtungen wurden in den vergangenen Jahren weiter ausgebaut, auf den letzten technischen Stand gebracht und stellen jetzt das dichteste seismische Messnetz in Österreich dar.
Am 11. und 12. November 2015 fand im Landhaus in Innsbruck das Festsymposium „25 Jahre ÖEW Tirol“ statt. Landeshauptmannstellvertreter ÖR Josef Geisler und Dr. Michael Staudinger, Direktor der ZAMG, eröffneten die Veranstaltung. Der Anlass des Treffens, organisiert vom Amt der Tiroler Landesregierung Zivil- und Katastrophenschutz / Landeswarnzentrale, war das Bestehen des ersten digitalen Erdbebenmessnetzes in Österreich, das in Tirol seinen Ursprung hatte. Das Land Tirol förderte zu einem Großteil dieses Anliegen der ZAMG, um die Erdbebenerfassung im Alpenraum voranzutreiben. Das Ziel war nicht nur die Errichtung der Erdbebenstationen vor 25 Jahren zu begehen, sondern Erfahrungen weiter zu geben. Auch VertreterInnen der Erdbebendienste der Schweiz, Italien, Slowenien und Ungarn nahmen an der Veranstaltung teil.
Zum Schutz der Bevölkerung und der Infrastruktur
In Vorträgen wurde über die Entwicklung des ÖEW in Tirol, den Österreichischen Erdbebendienst an der ZAMG, über die Historische Erdbebenforschung, die Interreg-Projekte FASTLINK und HAREIA, die Versicherbarkeit von Naturgefahren, im speziellen Erdbeben und über die Übungsreihe TERREX 2011 und 2012 informiert.
Die enge Zusammenarbeit mit den Erdbebendiensten der Nachbarländer führte zu einer Vielzahl von Erkenntnissen über die Art der Erdbeben, die langfristig der Bevölkerung dient. Dazu zählen nicht nur die Planung und Gestaltung der Infrastruktur in Tirol, sondern auch die Sicherheit der Bevölkerung, denn neben Erdbeben werden auch Felsstürze von dem Messsystem erfasst, die zusammen mit den Tiroler LandesgeologInnen untersucht werden.
Der weite Forschungsbereich der Geophysik an der ZAMG dient nicht nur wissenschaftlichem Interesse, sondern auch der Beobachtung von Gebirgsinstabilitäten, Sicherheitsausweisungen von Wanderwegen, der Information des Zivilschutzes und den Betreibern von bestehenden industriellen Anlagen. Dazu kommt die Beratung für zukünftige bautechnische Vorhaben und die Erstellung von Szenarien für die Landeswarnzentralen.
Festsymposium „25 Jahre ÖEW Tirol“ im Landhaus in Innsbruck: Dr. Michael Staudinger, Direktor der ZAMG, begrüßt die Festgäste. Foto: W.Lenhardt
25 Jahre Erdbebendienst in Tirol: Exkursion zur Erdbebenstation St.Quirin in der Gemeinde Sellrain. Foto: Ch.Hammerl