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Georadar

Das Georadar ist zur Zeit die modernste und potentiell leistungsfähigste geophysikalische Methode zur Erfassung oberflächennaher Strukturen, v. a. in der archäologischen Prospektion. Es nützt eine elektromagnetische Welle als Signalträger. Ein elektromagnetischer Impuls mit der gewählten Frequenz (zwischen 1 und 1200 MHz) wird mittels einer Sendeantenne in den Untergrund abgestrahlt. Er breitet sich im Untergrund mit einer materialabhängigen Geschwindigkeit aus und wird an den Grenzflächen einzelner Objekte oder von Schichten unterschiedlicher physikalischer Eigenschaften (Dielektrizitätskonstante, Leitfähigkeit) reflektiert. Das an die Oberfläche zurückkehrende elektromagnetische Signal wird von einer Empfängerantenne erfasst und digital aufgezeichnet. Die Veränderungen der Signalform (Amplitude und Frequenz) erlauben Rückschlüsse auf die physikalischen Eigenschaften der durchstrahlten Medien wie ihre Mineralzusammensetzung, Feuchtigkeit, Porosität usw. Die Laufzeit des Signals ist proportional zu der Entfernung der Grenzfläche oder des Objektes. Im wesentlichen beeinflussen folgende Faktoren die Ausbreitung der elektromagnetischen Wellen 1) Dielektrizitätskonstante des Mediums 2) elektrische Leitfähigkeit des Mediums 3) Antennenabstrahlcharakteristik 4) Frequenz des Impulses Im Tunnel bieten wir auch Tomographie mittels Georadar an. Ähnlich einer "Durchschallung" wird in einem Stollen das Radarsignal gesendet und im benachbarten Stollen empfangen.

Varianten

  • Georadar
  • Archäologie
  • Tunnelbau
Live-Seismogramm
Historische Erdbeben
Holzschnitt aus der 'Weltchronik' von Hartmann Schedel, 1493. 'Und der Engel nahm das Rauchfaß und füllte es mit Feuer vom Altar und warf es auf die Erde, und Donner folgten, Getöse, Blitze und Beben.' Offenbarung 8,5 © ZAMG Geophysik Hammerl
Magnetik
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Conrad Observatorium
Willkommen am Conrad Observatorium. © Gerhard Ramsebner