Magnitude

Seit Beginn des 20. Jahrhunderts werden Erdbeben im zunehmenden Maße auch instrumentell erfasst.

Erdbeben - Magnitudenvergleich:

Ein Erdbeben der Magnitude 7 (z. B. Haiti 2010) weist eine etwa 30 mal größere Energie auf als ein Erdbeben der Magnitude 6. Letzteres ist wiederum 30 mal energiereicher als ein Erdbeben der Magnitude 5 (z. B. Ebreichsdorf 2000).

12. Januar 2010 Erdbeben mit einer Magnitude 7 - Epizentrum lag etwa 25 Kilometer südwestlich von Port-au-Prince der Hauptstadt Haitis und 11. Juli 2000 Erdbeben mit einer Magnitude 5 – Epizentrum Ebreichsdorf in Niederösterreich

Linke Abb.: 12. Januar 2010, Erdbeben mit einer Magnitude 7 - Epizentrum lag etwa 25 Kilometer südwestlich von Port-au-Prince, der Hauptstadt Haitis; rechte Abb.- zwei Bilder: 11. Juli 2000, Erdbeben mit einer Magnitude 5 – Epizentrum Ebreichsdorf in Niederösterreich. © Peacekeeping – Minustah und ZAMG Geophysik

Daher kommt auch der gewaltige Unterschied im Zerstörungspotential zwischen Erdbeben der Magnitude 5 und der Magnitude 7, wenn diese in gleicher Herdtiefe stattfinden, da tausend mal mehr Energie freigesetzt wird. Das macht auch das gewaltige Ausmaß von Schäden bei Beben der Magnitude 9 (z. B. Japan 2011) und darüber (Sumatra 2004) verständlich.

Da aber die Erdkruste nur begrenzt Deformationsenergie speichern kann, die dann zum Teil in Form von seismischer Energie freigesetzt wird, so ist auch eine Magnitude größer 9,5 nicht möglich. Das heißt, die Magnitude ist eigentlich auch nach oben begrenzt. Dennoch wird die Richter-Skala oft als nach oben offene Skala bezeichnet – nur um sie von der Intensitätsskala zu unterscheiden.

Erdbeben ab einer Magnitude 7 führen weltweit bereits zu Auslenkungen von Lotpendeln in Staumauern und Dämmen und können in Meeresnähe Tsunamis verursachen – Seewogen, die in Küstennähe mehrere Meter Höhe erreichen können. Erdbeben der Magnitude 8 und darüber regen sogar den Erdkörper zu messbaren Eigenschwingungen an, die Tage andauern können.

Aus der Magnitude und der Herdtiefe eines Erdbebens können Seismologen die Auswirkungen des Erdbebens an der Erdoberfläche, d. h. die Intensität, abschätzen. So haben z. B. zwei Erdbeben gleicher Energie, d. h. mit gleicher Magnitude, aber unterschiedlichen Herdtiefen, auch unterschiedliche Auswirkungen an der Erdoberfläche und somit auch unterschiedliche Epizentralintensitäten. Umgekehrt kann aus den Auswirkungen von Erdbeben und deren räumlicher Verteilung auf die Magnitude und Herdtiefe geschlossen werden.

Live-Seismogramm
Historische Erdbeben
Holzschnitt aus der 'Weltchronik' von Hartmann Schedel, 1493. 'Und der Engel nahm das Rauchfaß und füllte es mit Feuer vom Altar und warf es auf die Erde, und Donner folgten, Getöse, Blitze und Beben.' Offenbarung 8,5 © ZAMG Geophysik Hammerl
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