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16.01.2017

In der Steiermark und in Niederösterreich stellenweise erhebliche Lawinengefahr

In der Steiermark und in Niederösterreich stellenweise erhebliche Lawinengefahr

©ZAMG

Neuschnee und Wind haben auch in vielen Regionen der Steiermark und Niederösterreichs zu einer erheblichen Lawinengefahr geführt (Warnstufe 3) . Die Experten der ZAMG warnen, dass auch während der Wetterbesserung der nächsten Tage die Lawinengefahr heikel bleibt.

Ähnlich wie in den westlichen Bundesländern warnen auch die Lawinenwarndienste Steiermark und Niederösterreich vor der derzeit heiklen Lawinensituation außerhalb der gesicherten Pisten. Wegen des Neuschnees und des Windes der letzten Tage herrscht stellenweise erhebliche Lawinengefahr, sagt Arno Studeregger, Lawinenexperte der Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (ZAMG): „Wir hatten rund 20 bis 40 Zentimeter Neuschnee, die wegen des starken Windes aber sehr unterschiedlich abgelagert wurden. Einerseits sind viele Bergkämme völlig abgeweht, andererseits befinden sich besonders hinter Bergkanten sowie in Rinnen und Mulden sehr hohe Triebschneeansammlungen. Auch im Waldbereich liegen teilweise große Triebschneemengen auf einer dünnen Schwachschicht. Die Schneedecke ist dadurch größtenteils sehr labil und schon die Zusatzbelastung durch eine Person kann eine Lawine auslösen."

Kälte konserviert Lawinengefahr

Die Warnung der Lawinenwarndienste gilt in der Steiermark besonders für die Regionen der Obersteiermark nördlich der Murz-Mürz-Furche und in Niederösterreich vor allem für das Rax-Schneeberg-Gebiet und die höheren Lagen der Ybbstaler Alpen. Auch wenn der Schneefall allmählich abklingt und in der zweiten Wochenhälfte recht sonniges Wetter zu erwarten ist, erwartet Lawinenexperte Studeregger keine wesentliche Änderung der Lawinengefahr: „Es bleibt diese Woche sehr kalt, und die Kälte konserviert die Schwachschichten in der Schneedecke, da die Schneekristalle nahezu unverändert bleiben. Gerade in der sonnigen zweiten Wochenhälfte ist daher große Vorsicht bei Schitouren geboten. An den ersten sonnigen Tagen nach Neuschnee und Wind passieren die meisten Unfälle."

Lawinenkurs in Bretstein

Diese Woche (16.-18. Jänner 2017) führt die ZAMG in Zusammenarbeit mit den Ländern Steiermark und Niederösterreich eine Fortbildung für 45 Verantwortliche von Lawinenwarndiensten und regionalen Lawinenkommissionen durch. Die Fortbildung in Bretstein (ST, Bezirk Murtal) behandelt in Theorie und Praxis das Beurteilen der Schnee- und Lawinensituation und des möglichen Schadenspotentials sowie sämtliche Notfallmaßnahmen, von der effizienten Suche bis zur Bergung der Verschütteten. Ein Schwerpunkt sind praktische Beispiele zum Sperren und Öffnen von Straßen bei Lawinengefahr. Der Kurs wird außerdem durch die Alpinpolizei mit Vorträgen und Praxisbeispielen zum Thema Hubschraubereinweisung untetstützt.

Die ZAMG betreibt im Auftrag der jeweiligen Länder die Lawinenwarndienste für die Steiermark, für Niederösterreich und für die Niederösterreichischen Landesbahnen (NÖVOG). Mit den anderen Lawinenwarndiensten Österreichs besteht eine enge Zusammenarbeit bezüglich Wetterdaten, Vorhersagen und Warnungen.

Neu: Lawinenlagebericht bereits am Abend verfügbar

Die Lawinenwarndienste Steiermark, Niederösterreich und Kärnten veröffentlichen seit dieser Wintersaison den täglichen Lawinenlagebericht bereits am Vortag und reagieren damit auch auf einen Wunsch der alpinen Vereine und des Bergführerverbands, sagt Arno Studeregger von der ZAMG: „Wir geben den aktuellen Lawinenlagebericht nicht mehr in der Früh, sondern bereits am Vortag bis spätestens 18 Uhr aus. So erhalten die Tourengeher mehr Zeit für eine gute Planung ihrer Schitour."

Sämtliche Informationen aller österreichischen Lawinenwarndienste sind auf www.lawinen.at abrufbar.

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Nach Neuschnee und Wind teils erhebliche Lawinengefahr in der Steiermark und in Niederösterreich. Quelle ZAMG. –>Link zum Bild in Originalgröße

Weitere Fotos zum Thema auf –>www.flickr.com/zamg

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Web-Links

Portal der Lawinenwarndienste: www.lawinen.at

ZAMG Wettervorhersage: www.zamg.at/prognose

ZAMG Warnungen Österreich: www.zamg.at/warnungen

Warnungen Europa: www.meteoalarm.eu

ZAMG allgemein: www.zamg.at und www.facebook.com/zamg.at