Kapitel 6: Die Klimatologie des Ereignisses


Zugstraßen der barometrischen Minima (Tiefdrucktrajektorie) nach W.J. v. Bebber: Unten Va (römisch 5a), mit den Fortsetzungen Vb Nordost, Vc Ost, nicht sichtbar: Vd Südost. (Bildquelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Vb-Wetterlage)
Allgemein betrachtet, kann man intensive Schneefälle im Großraum Wien meist mit bestimmten Wetterlagen in Zusammenhang bringen. Hier ist die Lage der Tiefdruckzentren am Boden ausschlaggebend. Liegt das Tief im Südwesten, Süden oder auch im Osten/über der Osthälfte Österreichs, so kann man bei entsprechend tiefen Temperaturen immer von einem intensiven Schneefallereignis für Wien ausgehen. Die ursprüngliche meteorologische Fachbezeichnung für die diese Zugbahnen von Tiefdruckgebieten stammt von Wilhelm Jacob van Bebber (siehe Abbildung)

Auch die Klimastatistik (klima@zamg.ac.at) der letzten Jahrzehnte bestätigt die Dominanz dieser Wetterlagen bei Schneefällen mit mehr als 10cm über 24 Stunden in Wien/Hohe Warte. Insgesamt hat es seit 1968 34 Tage mit mehr als 10cm Neuschnee gegeben, davon sind etwa 30, also 88% der Fälle mit diesen Wetterlagen in Zusammenhang zu bringen. Von den Tagen mit Neuschnee ab 20 cm sind knapp 100% auf derartige Wetterlagen zurückzuführen.